Die Geschichte um den Terrorismus in Deutschland wird immer wieder erzählt. Besonders Filme können unsere Vorstellung von dieser Zeit prägen, ohne dass Zuschauer sicher sein können, ob der Film der „Wahrheit“ entspricht. Geschichte ist immer ein bestimmter Blick auf die Vergangenheit. Daher ist es wichtig zu wissen, wie Regisseure mit ihren Filmen Einfluss nehmen.
Welche Vorstellung von der Geschichte des Deutschen Herbstes will der Regisseur Heinrich Breloer mit seinem Film „Todesspiel“ vermitteln?
Nimm an, es wird ein neuer Film über den Deutschen Herbst 1977 produziert. Es geht um eine Sequenz im Gefängnis direkt nach der Entführung. Die Terroristen sind in ihrer Zelle und erfahren über das Fernsehen vom Anschlag. Zur selben Zeit erhalten die Vollzugsbeamten den Auftrag, die Kontaktsperre umzusetzen.
Schau dir den Filmausschnitt an. Er zeigt ebenfalls die Situation in Stammheim direkt nach der Entführung.
Allein die Auswahl der Elemente für die Filmsequenz, die ein Regisseur vornimmt, ist bereits eine Interpretation der Geschichte. Das bedeutet, es gibt keine neutrale Perspektive. Welche Absicht ein Regisseur verfolgt, wird durch einen Vergleich von zwei Sequenzen klar. In der linken Spalte siehst du eine Reihe von Standbildern, die die Szene bei Baaders Zellendurchsuchung wiedergeben könnte.
Mit welchen filmischen Mitteln wird das Verhältnis von Terrorist Baader und dem Staat dargestellt?
Wie versucht der Regisseur die Echtheit seiner Geschichte zu untermauern? Das Todesspiel ist kein Geschichtsspielfilm, sondern ein Dokudrama, das heißt, es werden gespielte Szenen mit Zeugnissen aus der Vergangenheit vermischt. So versuchen sie den Eindruck von Echtheit zu vermitteln.